vergänglich
Die S-Bahn rollt langsam in die Station ein, die Türen öffnen sich scheppernd, damit strömt eisig kalte Luft in den Waggon. Ich ziehe den Schal bis über die Nasenspitze hoch und werfe einen Blick aus dem Fenster. Jemand hat in den Schnee geschrieben. „Mir ist kalt“ steht da. Und: „Linda ist schön“. Ach, Linda. Der Wind hat frischen Schnee über die Zeichen geblasen, damit sieht es aus wie ein Bild, gemacht für die Ewigkeit. Dabei hat das kleine Kunstwerk schon jetzt sein Ablaufdatum. Spätestens mit den Plusgraden nächste Woche.
Oder bereits jetzt, wenn der wartende junge Kerl mit seinen großen Thermohandschuhen drüberwischt: vergänglich. Vergänglich - wie unsere Liebe, hast du mir erklärt, am Telefon. Eben. Als ich in den Wagen einstieg und mir nicht sicher war, ob ich Dich richtig verstanden habe. Alltäglich, unverträglich meinetwegen, unvergänglich am liebsten, was auch immer. Nein, vergänglich, du hast es wiederholt. Lauter. Fast geschrieen, gegen die abfahrende Bahn angeschrieen. Hab schon verstanden. Lass dir nur gesagt sein: Die Zeit heilt alle Wunden, ich weiß das. Spätestens mit den Plusgraden nächste Woche, in deinem Fall. Ach, Linda. Ist schön. Aber jetzt ist mir furchtbar kalt. Schreibe ich mit dem Finger auf die angelaufene Scheibe.
Oder bereits jetzt, wenn der wartende junge Kerl mit seinen großen Thermohandschuhen drüberwischt: vergänglich. Vergänglich - wie unsere Liebe, hast du mir erklärt, am Telefon. Eben. Als ich in den Wagen einstieg und mir nicht sicher war, ob ich Dich richtig verstanden habe. Alltäglich, unverträglich meinetwegen, unvergänglich am liebsten, was auch immer. Nein, vergänglich, du hast es wiederholt. Lauter. Fast geschrieen, gegen die abfahrende Bahn angeschrieen. Hab schon verstanden. Lass dir nur gesagt sein: Die Zeit heilt alle Wunden, ich weiß das. Spätestens mit den Plusgraden nächste Woche, in deinem Fall. Ach, Linda. Ist schön. Aber jetzt ist mir furchtbar kalt. Schreibe ich mit dem Finger auf die angelaufene Scheibe.
burger70 - 22. Dez, 22:13