tage wie dieser

Sonntag, 18. Juli 2010

home.sick

Paris im Frühling? Bier auf Hawaii? London calling? Mir egal, der einzige Ort der Welt an dem ich in diesem Moment sein möchte, ist zu Hause. Bei Dir.
Kein "Last call Mr. H!", Kein "Housekeeping!", Kein "Awesome show!". Ich möchte jetzt heim. Zu Dir.

Samstag, 8. Mai 2010

love.fool

Du hast keine Vorstellung davon, wie oft meine Gedanken in dieser Woche um Dich gekreist sind - in diesen sieben Tagen seit wir uns kennen. Wie oft ich mir Deinen Namen gesagt habe. In welchen Momenten ich alles an dich gedacht habe. Wie viele Zeilen ich Dir schon geschrieben und anschließend gleich wieder gelöscht habe. Wie oft ich ihn um Deine Nummer fragen wollte - es aber gleich wieder verworfen habe. Wie oft ich Deinen Namen in die Google-Suchmaske getippt und auf "feeling lucky" geklickt habe. Lucky, von wegen.

In meiner Phantasie führen wir längst eine unerträglich harmonische Beziehung. Verliebt, verlobt, verheiratet. "Voll reingekippt", stelle ich fest. Ja, verdammt. Und das alles, bevor Du überhaupt meinen Namen kennst.

Dienstag, 22. Dezember 2009

vergänglich

Die S-Bahn rollt langsam in die Station ein, die Türen öffnen sich scheppernd, damit strömt eisig kalte Luft in den Waggon. Ich ziehe den Schal bis über die Nasenspitze hoch und werfe einen Blick aus dem Fenster. Jemand hat in den Schnee geschrieben. „Mir ist kalt“ steht da. Und: „Linda ist schön“. Ach, Linda. Der Wind hat frischen Schnee über die Zeichen geblasen, damit sieht es aus wie ein Bild, gemacht für die Ewigkeit. Dabei hat das kleine Kunstwerk schon jetzt sein Ablaufdatum. Spätestens mit den Plusgraden nächste Woche.
Oder bereits jetzt, wenn der wartende junge Kerl mit seinen großen Thermohandschuhen drüberwischt: vergänglich. Vergänglich - wie unsere Liebe, hast du mir erklärt, am Telefon. Eben. Als ich in den Wagen einstieg und mir nicht sicher war, ob ich Dich richtig verstanden habe. Alltäglich, unverträglich meinetwegen, unvergänglich am liebsten, was auch immer. Nein, vergänglich, du hast es wiederholt. Lauter. Fast geschrieen, gegen die abfahrende Bahn angeschrieen. Hab schon verstanden. Lass dir nur gesagt sein: Die Zeit heilt alle Wunden, ich weiß das. Spätestens mit den Plusgraden nächste Woche, in deinem Fall. Ach, Linda. Ist schön. Aber jetzt ist mir furchtbar kalt. Schreibe ich mit dem Finger auf die angelaufene Scheibe.

Montag, 23. November 2009

Fallschirm im Gepäck

Zweifel. Wir lassen uns von der kleinen Propellermaschine auf ca. 4.000 Meter Höhe bringen, um dann auszusteigen. Vier Kilometer unter uns nichts, Luft, die Erde. Festgezurrt am Hintermann, Stoßgebet, dass auch alles gut geht und dann heisst es: Bitte aussteigen. Noch mehr Zweifel. Hilfesuchende Blicke. Schiere Angst. Zu spät. Abstoß. Wir springen. Wir fliegen. Wir fallen. Freier Fall.Tatsächlich.
Unter uns die Erde, die auf uns zurast. Nein, wir rasen. So schnell, dass keine Zeit zum Luftschnappen, geschweigedenn zum Nachdenken bleibt. Und das alles nur, um zu fühlen, dass man lebt.

Sonntag, 8. November 2009

Starlet 2

Ringsherum tiefschwarze Nacht, kein Laut, vor allem kein Lärm, nur das leise Plätschern der Wellen, die in regelmäßigen Abständen gegen den Schiffsrumpf rollen. Das leichte Schunkeln der Dschunke erzeugt entgegen den Erwartungen kein Unbehagen, sondern ein Wohlbefinden. Und über uns ein Sternenhimmel – bar jeden Vergleichs geschweige denn einer Beschreibung. Wann sind wir das letzte Mal so unter dem Sternenzelt gelegen? Lange genug, um ständig neue kleine Lichtlein in der Milchstraße auszumachen, ruhig genug, um Gedanken zu formulieren, um über Wünsche nachzudenken, jene Wünsche, die es lohnt zu verfolgen.

Da, die erste Sternschnuppe! Und dann noch eine. Und dann so viele, dass uns die Wünsche ausgehen.

Wunschlos glücklich liegen wir hier unterm Firmament. Nie zuvor fühlte sich dieser Standardsatz so richtig an.

„Halte diesen Moment jetzt ganz fest, denn so eine Situation kommt nicht so schnell wieder“, sage ich zu Dir. Du nickst wahrscheinlich, ich kann es im Dunkeln nicht sehen.
Und dann ist doch noch ein Wunsch für die letzte Sternschnuppe übrig – ein einziger für die Ewigkeit.

Dienstag, 23. Juni 2009

zeitvertreib 2

Ich liege hier und male Kästchen aufs Papier, kleine schwarze Kästchen, eins ums andere, bis der Stift seinen Geist aufgibt. Ich starre Löcher in die Luft. Ich vermeine in jeder Wolke eine Figur zu entdecken. Ich träume. Von Flugzeugen und von Wolken. Ich lausche, höre Vögel und Grillen und beobachte die Grashalme, wie sie sich im Wind wiegen. Im Wind, der wiederum Wolken vorübertreibt. Der Himmel hat ein blau angenommen, wie er es nur an besonderen Tagen tut. mhmhmhmh nein, seit ich an Dich denken kann, ist nichts sinnlos, sondern einfach nur schön.

Freitag, 5. Juni 2009

still waiting

Während ich warte:
hat der Wind geschätzte 300 Schäfchenwolken vor sich her und über mich hinweg getrieben
hat sich das Kind beim Fahrradsturz die Knie blutig geschlagen (woher stammt eigentlich dieser blöde Spruch 'Ein Indianer kennt keinen Schmerz?!)
sind vier Güterzüge polternd durchgefahren
habe ich 73 mal an Dich gedacht (mindestens. nicht immer jugendfrei)
wurde der Lost & Found-Schalter von ca. 30 Personen kontaktiert (so weit ich es beobachten konnte, handelte es sich vorwiegend um Männer)
haben ungefähr 15 Leute auf die abfahrende Bahn geschimpft
hätte ich eine Packung Zigaretten rauchen können (aber wenn ich mir jetzt eine anstecke, dann...)
habe ich Deine Nummer gewählt (mehrmals)
hätte ich genausogut in den Supermarkt auf der anderen Straßenseite um eine Flasche Wasser gehen können
hat das Punk-Mädel einer betagten Dame über den Zebrastreifen geholfen
habe ich Dir eine Nachricht geschickt
konnte der junge Papa das Baby noch immer nicht beruhigen
hat sich das Paar auf der Parkbank schon zweimal gestritten (worüber?)
habe ich die Gratiszeitung ausgelesen
habe ich die vorbeifahrenden Autos gezählt (die Lkw extra)
haben mich zwei Typen angequatscht und ebenfalls zwei angeschnorrt
habe ich mit mir selbst Wetten abgeschlossen
habe ich Deinen Kontakt gelöscht
hat es zu regnen begonnen
habe ich bemerkt, dass ich den ipod zuhause vergessen habe
kam ich zu der Erkenntnis, dass Du es ernst meinst und nicht mehr zurückkommst

Was machst Du eigentlich - während ich hier warte?!

Montag, 18. Mai 2009

Zufallsbekanntschaft

'Hallo, wer bist Du denn?', dachte ich mir bei unserem ersten Aufeinandertreffen. Gut, Du warst von einem Halbkreis wunderschöner Frauen umzingelt und hast nicht gerade unglücklich dabei gewirkt und doch meinte ich einen Hauch von Hilflosigkeit wahrzunehmen, als Du zwischen den beiden umwerfenden Blondinen vorbei in meine Richtung geblickt hast. Skeptisch hingegen, mein Blick: 'Wie, Du meinst mich?' Ja, ich weiß auch nicht, welcher Teufel mich geritten hat, das Adrenalin vielleicht, als ich mir ohne viel Aufhebens mit den zwei Gläsern in der Hand den Weg durch das verrauchte Zimmer bahnte, die zwei Blondinen nicht unbedingt höflich - aber was zählt Höflichkeit, wenns um alles geht - zur Seite schob und erklärte: 'Da steckst Du also, Darling!' Immer noch Adrenalin oder Alkohol (wahrscheinlich beides): 'Lass uns doch kurz an die Luft gehen' und Du dankend annimmst.
"I love you", sagst Du jetzt und schmunzelst nur ; )

Montag, 27. April 2009

Love me!

Blick doch mal hoch. Sieh mich an. Komm rüber. Setz Dich neben mich. Erzähl mir Deinen Tag. Erzähl mir Deine Geschichte. Räum Deine Bedenken aus dem Weg. Vergiss alles Bisherige. Vergiss Deine Angst. Vergiss Dich. Komm mit mir. Bleib da. Bei mir. Sei da. Sei Du. Küss mich. Love me!

Freitag, 24. April 2009

be.different

Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass der Durchschnitt etwas Schlechtes ist? Einzigartigkeit, Individualität, Ungewöhnlichkeit gegen Uniformiertheit, Gleichklang, Masse. Aber gleichen wir uns nicht gerade im Streben nach dem Anderssein, wollen wir nicht - in dem wir uns anpassen, angleichen, integrieren – dazugehören? Wenden die selben Codes an, erkennen uns gegenseitig an den jeweiligen Ritualen und Labels. Auffallen um jeden Preis, aber gleichzeitig Angst vor dem Fremden. Sich abheben von der Masse, vom Üblichen ja, aber immer noch im Rahmen bleiben, im Rahmen des Akzeptierten. Rebellion gegen das Vorgelebte ja, aber immer noch innerhalb der abgesteckten Grenzen.
Wieso wird die Durchschnittlichkeit nicht geschätzt? Es wird schon was dran sein am „Gewöhnlichen“ - so eine große Masse kann sich nicht irren ; )

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Ich fahre nicht mehr...
Ich fahre nicht mehr ans Meer. Mich erschrecken nicht...
burger70 - 23. Apr, 21:54
Welcome to paradise
Stell Dir vor, Du darfst das Design Deiner persönlichen...
burger70 - 13. Jan, 06:56
Wie eine alte Kommode
In der obersten Schublade die löchrigen Socken, darunter...
burger70 - 1. Dez, 16:26
gefühls.einheiten
Wie kann es denn sein, dass von der einstmals größten...
burger70 - 27. Sep, 21:30
gefühls.vakuum
Fühlte mich eingeengt, um meine Freiheiten beraubt....
burger70 - 25. Sep, 19:33

Suche

 

Status

Online seit 6363 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2. Nov, 07:15

Credits


metamorphosen
shit happenz
tage wie dieser
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren