metamorphosen
Ich fahre nicht mehr ans Meer. Mich erschrecken nicht die Untiefen, die hab ich erforscht. Mich erschrecken nicht die Touristenmassen, die hab ich hinter mir gelassen. Mich erschreckt die Wehmut: Jedes Mal wenn ich ans Meer fahre, an der Wasserlinie schließlich ankomme, den Blick auf jenen Punkt am Horizont richte, wo es schier nach Ende aussieht (wer behauptet, die Erde sei eine Ellipse, stand wohl noch nie am Strand), dann überkommt mich eine Sehnsucht. Unendlich groß und unerklärlich. Weinen möcht ich. Tu ich, oft genug. Schreien, nicht. Das Herz wiegt eine geschätzte Tonne, jedenfalls aber so schwer, dass ich es nicht schaffe, mich vom Platz zu bewegen. Oder nicht möchte. Und so stehe, sitze, hocke ich dann, Blick aufs Wasser, im Ohr den Sound der Wellen, manchmal leise raschelnd, monoton, eine hinter der anderen, manchmal tosend, wie sie reinbrechen, eine nach der anderen. Bis es finster ist und ich nichts mehr sehen kann, es nur noch fühlen, das Wasser und die Sehnsucht - die bleibt. Nein, ich fahre nicht mehr ans Meer. Ich geh es jetzt langsam an und setze mich fürs erste an den Gartenteich. Der Blick streift über die hohen Gräser zu den Wasserrosen. Mit jedem Augenblick wird das Herz schwerer. "'Do you still hear the waves break?" Mein Blick genügt. Ich fahre nicht mehr ans Meer. Nie mehr.
burger70 - 23. Apr, 21:48
Stell Dir vor, Du darfst das Design Deiner persönlichen Trauminsel entwerfen. Welcher Eindruck zeigt sich spontan vor Deinem geistigen Auge, welche Assoziationen tauchen auf? Spürst Du die Sonnenstrahlen auf Deiner warmen Haut, hörst Du das Meer – wie die Wellen brechen? Stell Dir vor Du streckst Deine Füße in den Sand. Sand rieselt zwischen Deinen Zehen. Hinter Dir Grün, üppiges Regenwaldgrün. Vor Dir nur das Meer, unendlich scheint es und am Horizont, dort wo sich Himmel und Wasseroberfläche küssen, dort wo die Abendsonne wie ein großer roter Ball versinkt, ragt plötzlich eine gigantische Walflosse empor. Kitschig meinst Du? Durchaus. Denk an all das, potenziere es von mir aus auch noch und dann lass Dir gesagt sein. Das ist alles nichts. Nichts gegen die Realität hier. Welcome to my home! Welcome to H*waii.
burger70 - 13. Jan, 06:55
Wie kann es denn sein, dass von der einstmals größten Liebe nichts übrig blieb, nichts außer noch größerer Enttäuschung? Wäre es vermessen, den Schmerz analog zur Liebe zu berechnen? Ist es wirklich besser, aus Angst vor Schmerz und Enttäuschung keine Liebe zuzulassen - oder nur konsequent und vernünftig?
Im ersten Moment vielleicht. Aber möglicherweise verstellt die große Angst auch nur den Blick auf eine noch viel größere Liebe. Eine Liebe von einem Ausmaß, wie man es bis dahin gar nicht kannte. Deshalb: Den Mutigen gehört die Welt!
burger70 - 27. Sep, 21:29
Packe im Geiste meinen Koffer. Viel ist es nicht, das mit muss.
Sicherheiten, um die ich gekämpft habe, engen mich plötzlich ein. Es reicht, ich muss weg. Spüre einen Riesendrang, auszubrechen. Alles hier hinter mir zu lassen, die Wohnung auflassen, die Freunde zurücklassen, einfach alles sein lassen.
Ich muss weg, ich muss raus. Die Menschen. Der Alltag und seine Herausforderungen, selbst das Wetter. Und dein Anblick. Von all dem hab ich die Nase voll. Spüre, dass es mich weitertreibt, dass ich meine Aufgabe hier abgeschlossen habe und irgendwo etwas Neues auf mich wartet.
Ich weiß noch nicht was es bringt und ja, selbstverständlich habe ich auch Angst. Aber ich weiß auch, dass nur durch Mut etwas Neues entstehen kann.
Vielleicht hat es für Dich den Anschein, dass ich davonlaufe. Vielleicht hast Du damit sogar Recht. Wovor ist mir zwar nicht klar, aber nun: Zeit für Aufbruch.
burger70 - 16. Mai, 11:28
Dir fehlts an Phantasie. Wie kannst Du lediglich an etwas glauben, das Du mit eigenen Augen gesehen hast?
Dir fehlts an Vorstellungskraft. Warum lässt Du Dich nur von etwas überzeugen, das Du selbst erlebt hast?
Dir fehlts an Gefühl oder wie kannst Du hier stehen und es NICHT spüren? Spüren, dass wir zusammengehören.
burger70 - 13. Mai, 20:03
Koffer gepackt. Abschied naht. Angst vor diesem Moment. Ich wusste, dass er kommt und ich kannte bereits den Schmerz. Nur ist er jetzt real und um vieles stärker, als ich erwartet habe. Noch einmal ein Blick zurück, nur ein flüchtiger. Auf das alte Leben. Mein Leben.
Schlucken. Tränen machens nicht besser. Dann muss ich mir selbst einen Schubs geben und mache den ersten Schritt ins neue Leben. Mein Leben.
Mache einen zweiten Schritt und ein weiterer folgt. Zuerst zögernd, vorsichtig, dann immer kraftvoller und selbstbewusster.
Bis ich ankomme werden wohl noch viele Steine aus dem Weg zu räumen sein, aber ich weiß, dass es richtig war. Jetzt zu gehen.
burger70 - 29. Mär, 21:18
Ich hab eine Sch*Angst. Vor den Konsequenzen. Ich wünschte, die Situation wäre nicht dermaßen komplex – aber sind sie das nicht immer? Ich habe Angst vor der Enttäuschung. Ich habe Angst vor der Reaktion. Vor dem, was danach kommt. Wenngleich ich nicht einmal weiß, was jetzt ist. Ich befürchte, ich verliebe mich gerade. In Dich. Lass es Dir erklären – nein - ich muss gar nichts mehr erklären, ich lass es einfach zu, denn Angst ist ein schlechter Berater. Immer.
burger70 - 28. Mär, 20:59
Und wüsste ich es nicht besser, würde ich morgen behaupten, Dich gestern nicht geliebt zu haben. Aber wir leben im Heute und Du willst die Wahrheit hören.
burger70 - 20. Dez, 21:38
Ich höre wieder die Musik. Sie hat mir gefehlt. Bemerke ich erst jetzt, da ich spüre, wie sie sich anfühlt. Einfach hier zu liegen und zuhören. Hören wie sie vom ganzen Körper Besitz ergreift. Ein Genuss, auch ein bisschen Schmerz. Eine große Sehnsucht, gefolgt von noch größerer Wehmut. Ich kann die Erinnerungen und Gedanken, die sie hervorruft nicht mehr einordnen. Was auch immer es ist, ich habe es vermisst. Ich höre wieder Deine Musik.
burger70 - 6. Dez, 20:25
Das ist ein großes Wort. Was soll das sein? Verwandte Seelen, gleiche Gedankengänge. Bevor ich etwas sagen kann, hast Du für mich schon die Worte formuliert. Manchmal brauche ich es nur zu denken, es auszusprechen überlasse ich Dir. Ein einziges Gefühl, das alles zwischen uns beschreibt. Eine Tatsache, die nur zwischen uns existiert. Ein Gedanke, gedacht von zwei unterschiedlichen Personen, drei Wörter zusammengefügt zu einem Satz: Ich liebe Dich.
burger70 - 3. Dez, 23:06