Donnerstag, 26. Februar 2009

Die Schachtel Zeit

Hast Du schon einmal einen ganzen Tag lang die Zeit totgeschlagen? Vermutlich nicht. Ich tat es. Ich warte schon seit dem Morgen, dass es endlich Abend wird und dieser Tag ein Ende nimmt. Ich hasse es, wenn die Zeit so nutzlos und endlos langsam verstreicht. Ich würde gerne die Zeit, die ich heute nicht gebraucht habe in eine Schachtel packen, fest verschnüren und gut aufheben. Und wenn ich irgendwann total in Eile bin oder einfach keine Zeit habe oder wenn ich will, dass etwas länger dauert – dann hol ich meine Schachtel Zeit und nehme mir ein bißchen heraus und die unnütze Zeit hätte noch sehr viel Bedeutung.

Mittwoch, 25. Februar 2009

You talkin' to me?

Ich mag es, wenn Du lachst. So lachst, daß man Dein Grübchen sieht. Ich mag Deine Frisur, auch wenn Du die Haare glatt trägst. Ich mag es, wenn Du Dir Zeit nimmst, um einen Brief zu schreiben, sei er auch nur an mich adressiert. Ich mag es, wenn Du Dich über Selbstgekochtes hermachst. Wenn Du im Stress die Nerven behältst und Dein Ding durchziehst – ohne auf Einwände von außen Rücksicht zu nehmen. Wie Du an neue Aufgaben ohne Umwege herangehst. Wenn Du einen Gang zurückschaltest und auch mal an Dich denkst. Wenn Du Dich fürchterlich über eine Sache aufregst, ohne noch die komplette Geschichte gehört zu haben. Wie Du Auto fährst und vor der roten Ampel zappelig wirst – als Fußgänger. Wie Du Dich freust, wenn Du anderen eine Freude bereitest. Wenn Du mich heute noch überraschen kannst. Ich steh drauf, wenn Du Lip-gloss-auftragen als „schminken“ bezeichnest und wie Du riechst. Wenn Du abends todmüde von Deinen Unternehmungen ins Bett fällst, wenn Du nachts Deine Gedanken ordnen musst und morgens vor dem Weckerläuten munter wirst und Dir dadurch auch noch die Illusion bewahrst ausgeschlafen zu sein. Ich finde Dich in Deinem neuen Kleid umwerfend und kann Dir bestätigen, daß es sein Geld absolut wert war!
Aber heute … heute, Spiegelbild kann ich Dich nicht ausstehen!

Dienstag, 24. Februar 2009

Und jetzt Plan B

Guten Tag, ich will mein Leben zurück. Nein, ich meine nicht die Helden, ich meine: IHN. Ganze vier Tage und mh drei Stunden ist es her, dass er in mein Leben getreten ist und es seither komplett und zur Gänze ausfüllt. Natürlich haben sie auch gefragt „Und wie geht’s dir so?“ „Naja, also...“ und ohne die Antwort abzuwarten, „Mein Gott, ganz der Papa“. Klar, offenbar hat er auch seinen Charme. Jedenfalls teilen wir seit einem knappen halben Tag die Wohnung. Jene Wohnung, die mal mir gehörte – bevor sich im Schlafzimmer (vormals: Liebesnest) ein Babybettchen breit gemacht hat, im Arbeitszimmer der Schreibtisch einem Wickeltisch weichen musste und sich am ecru-farbigen Rauhledersofa Plüschtiere stapeln. Dein Glück, dass hellblau meine Lieblingsfarbe ist! Jetzt plärrt statt Anthony Kiedis aus dem CD-Player die Spieluhr. Schlaf Kindlein, schlaf! Schon wieder.
Vielleicht ist es einfach an der Zeit, das Nein-auf-diesem-Wohnzimmersofa-wird-nicht-gegessen-Teil durch eine Übersteht-jeden-Kindergeburtstag-Couch vom Ikea zu ersetzen.

Montag, 23. Februar 2009

Sensibelchen

In Watte gepackt. In Watte gepackt und unter einer Käseglocke. Da bin ich und jetzt kannst Du kommen. Versuch nicht, es zu verstehen oder zu erklären. Versuch es nicht im Guten und schon gar nicht im Bösen. Versuch nicht durch die harte Schale zu kommen. Nein, da drunter ist kein weicher Kern. Da drunter ist überhaupt nichts. Versuchs nicht. Sei einfach da.
Nenn es arrogant oder naiv. Oder beides. Verzweifle daran oder lach darüber. Ja, lach darüber. Verletzen wirst Du mich nicht. Nie mehr.

Sonntag, 22. Februar 2009

Unflexibel, ich?

Nein, ich kann nicht mal eben die Kinder abholen, weil sichs bei Dir nicht ausgeht. Nein, ich kann den Wocheenddienst nicht verschieben, weil plötzlich Dein Onkel Ernst den 85er feiert. Nein, ich möchte die Penne mit Lachs, mir egal, dass Lachs aus ist. Nein, ich habe keine Lust auf die nächste S-Bahn zu warten, weil der Waggon bereits überfüllt ist. Nein, ich werde meinen Klingelton nicht ändern – Deinen Anruf erkenn ich nie wieder. Nein, ich will nicht auf die neue Computersoftware umsteigen. Nein, die alte Cordjacke kommt nicht in die Altkleidersammlung.
Nein, flexibel bin ich nicht - bin doch kein Gummiringerl!

Samstag, 21. Februar 2009

unterwegs

Unser Leben findet auf den Strecken statt, die wir zwischen den Orten, an denen wir uns aufhalten wollen, pendeln. Unser Leben findet mit jenen Menschen statt, die uns auf diesen Wegen begleiten.

Freitag, 20. Februar 2009

Nichts ist so menschlich wie ein Fehler

Wie ein Turmspringer in zehn Metern Höhe: Jede Muskelfaser Deines Körpers ist angespannt. Unter Dir die spiegelglatte Wasseroberfläche und die (Scharf)Richter. Für diesen Moment hast Du jahrelang trainiert. Auf diesen Moment hast Du dein ganzes Leben gewartet. Jetzt ist er da: Du kannst Dich beweisen. Es allen zeigen – denen, die Dich klein gemacht haben, die Deinen Ehrgeiz belächelt, Dein Talent verkannt, Deinen Eifer gedämpft haben. Dir selbst.
Schraube, Salto, Eintauchen. Du spulst die Abfolge in Deinem Kopf ab. Erneut. Zum wievielten Mal? Perfekt.
Dein Moment.
Jetzt.
Und dann versaust Dus.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Mächtige Angst - Ängstliche Macht

Ich lese keine Zeitungen mehr, denn selbst die Nachrichten von gestern schüren meine Zukunftsängste. Ich schreibe keine Lieder mehr, denn die Dissonanzen zerstören mein Gehör. Ich male keine Bilder mehr, denn die Farben beleidigen mein Auge. Ich sammle keine Bücher mehr, denn die nichtssagenden Inhalte langweilen mich. Ich lerne nicht mehr, denn Wissen ist Macht und Macht macht mir Angst. Angst ist ein schlechter Begleiter. Aber besser Angst, als gar kein Begleiter.

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