Montag, 9. März 2009

Wer zieht die Fäden?

Dass ich an diesem Tag, der eigentlich eine andere Agenda für mich vorgesehen hatte, zu diesem Zeitpunkt exakt an dieser Straßenecke stehe.
Dass ich die Kassenschlange wechsle, weil das Kleinkind vor mir das Süßigkeitenregal ausräumt. Seit geschätzten 20 Minuten.
Dass ich genau jetzt die Straßenbahn verpasse und auf den Bus umsteigen muss.
Dass ich diesen Platz im Kino reservierte, obwohl ich auf „geraden Zahlen“ nicht sitzen kann.
Und dabei ausgerechnet Dir begegne.
Nenn es Schicksal. Verfluche die Sterne. Ich sage es ist Glück ; )

Sonntag, 8. März 2009

Was macht Dich aus?

Dass Du es schaffst, all meine Gedanken zu dominieren, meine Wünsche in Beschlag zu nehmen, meine Träume gänzlich auszufüllen, mein Denken zu vereinnahmen, wie selbstverständlich. Wie stellst Du es an, meine rationalen Argumente lächerlich erscheinen zu lassen, meine Zweifel im Keim zu ersticken, meine Bedenken wegzuwischen? Nein, mit Rationalität hat das hier längst nichts mehr zu tun. Aber seit wann geben Gefühle etwas auf Rationalität?

Freitag, 6. März 2009

Metamorphosen

Veränderungen begegnete ich skeptisch. Herausforderungen ging ich aus dem Weg. Chancen nahm ich nicht wahr. Überraschungen erschreckten mich. Spontanität hielt ich für ein Fremdwort. Flexibel – das waren die anderen. Das Leben, so glaubte ich, war gut - wie man sich täuschen kann. Ich sagte ja. Die Frage habe ich vergessen.

Mittwoch, 4. März 2009

Verantwortungsvoll

Ich war überarbeitet. Das Telefon hat den ganzen Vormittag lang geklingelt. Maier aus der Buchhaltung wars. Die U-Bahn hatte Verspätung. Die Kindergartentante wollte etwas besprechen. Der Laden hatte bereits geschlossen. Ich dachte Du hast morgen Geburtstag? Wie, grün steht ihr nicht? Ich war müde. Ich war unter Druck. Ich war betrunken. Ich stand neben mir. Ich hatte keine Zeit. Ich habe den Kollegen nicht mehr erreicht. Die E-Mail muss in den endlosen Weiten des Internets verloren gegangen sein. Mein Akku war leer. Die Hunde haben das Hörgerät gefressen (ungelogen, die Ausrede war ernst gemeint!!, Anm. des Autors). Die haben das Verkehrszeichen versetzt. Ich dachte der bremst sich ein.

Nein, das geht auf meine Kappe. Dafür bin ganz allein ICH verantwortlich.

Dienstag, 3. März 2009

lösungskompetenz

Seltsame Gedanken machen sich in mir breit. Zweifel. An mir. Die ganze Nacht damit verbracht, das Problem zu lösen. Und dabei das Naheliegendste übersehen: Dich.

Sonntag, 1. März 2009

Tagträume

Ich träume Tage. Ich träume Tagträume von Tagen. Von Tagen, die nur erträumt sind und mit der Realität, wie ich sie erlebe, so gar nichts gemein haben, die erträumten Tage.

Ich verliere mich in den Tagträumen. Ich verliere mich in den erträumten Tagen. Ich verliere mich in der Realität, genauso.

Ich erwache aus dem Traum. Ich erwache aus dem geträumten Tag. Ich erwache in der Realität. Ich erwache aus der Realität. Und lebe meinen Traum.

Samstag, 28. Februar 2009

Bei Übergepäck (DR)aufzahlen

Ich sitze am Bahnsteig Nr. 8. Die Nummer tut aber nichts zur Sache, denn der letzte Zug ist hier vor Stunden abgefahren. Ziemlich verlassen. Außer mir nur ein Obdachloser hier, der im Müll nach Verwertbarem sucht. Muss schmunzeln - der Penner hat mehr Taschen dabei als ich. Ich habe überhaupt kein Gepäck dabei, bis auf den Rucksack an Emotionen, der mit jeder Begegnung schwerer wird. Bis auf die Reisetasche voll Agressionen, die ich mit einem kraftvollen Tritt auf die Gleise kicke. Bis auf das Handtäschchen an letzten Illusionen, das plötzlich noch leichter wird. Jetzt donnert doch noch ein Güterzug durch den Bahnhof, macht einen Höllenlärm. Der Sandler schimpft. Es zerfetzt meine Reisetasche.
Für den Transport der Gefühle Dir gegenüber wäre einst ein Waggon notwendig gewesen. Jetzt passen sie nicht einmal mehr in mein Herz.

Freitag, 27. Februar 2009

Wieder einer Illusion beraubt

- als mir der Shopmanager mit mitleidigem Blick klar macht, dass sein Laden nur Teile bis Konfektionsgröße 38 führt und ich mich zum Trotz in dieses ordinär teure violette Trägertop zwänge, das ich - so viel steht jetzt schon fest - nie tragen werde, weil es mir den Atem raubt.

- als er den Arm um die unzumutbar gutaussehende Brünette legt und sie mir als seine Freundin vorstellt und ich mir beinahe auf die Zunge gebissen hätte, als ich mich schon sagen höre: "Hallo, schön Dich kennenzulernen. Er hat mir schon so viel von Dir erzählt" und beim Lügen nicht mal rot werde.

- als mir die Marketingabteilung höflich erklärt, dass sie meine Lieblingskekse ab sofort nicht mehr führen und mich sanft darauf hinweisen, dass auch die unzähligen Briefe der unterschiedlichsten Absender gleicher Handschrift zu keiner Sortimentsänderung führen werden. Und: Ob mir bewusst ist, dass es sich hierbei um einen Straftatbestand handelt, nämlich Stalking, und es dem Megakonzern sch** egal ist, dass sie mich als Kunden verlieren.

- als sich der wichtige Kunde für den zugegeben guten, aber gleichzeitig abgrundtief langweiligen Entwurf unseres Mitbewerbers und somit gegen meine vielleicht gewagte, aber umso kreativere Kampagne entscheidet. Und mich die Sekretärin bereits beim Lift mit einem Karton empfängt.

"die hoffnung stirbt zuletzt" poste ich noch auf meinem myspace-profil.
"schrecklich, diese optimisten ; ) " lautet Dein Kommentar.

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