Samstag, 11. April 2009

„Und wo bist Du her?“

Diese an sich sehr einfache, gleichsam belanglose, 1.000-fach gestellte aber vor allem äußerst simpel zu beantwortende Frage hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen und eine mittlere Existenzkrise hervorgerufen. Wo ist mein zuhause? Was ist ZUHAUSE?
Dort wo meine Familie ist, meine Freunde sind, mein Arbeitsplatz, mein Fitnessclub, meine Kirche, wo mein Kleiderkasten steht, wo ich meine Reisetasche auspacke, die Adresse in meinem Reisepass, meine Handtasche, mein Auto, Deine Wohnung grade jetzt, wo die Sonne scheint, hier bei Dir, das Museum in dem mein Lieblingsbild hängt, mein Emailpostfach und das Myspace-Profil, dort wo ich mein Lieblingssternbild auf Anhieb finde, diese Stadt, meine Lieblingsbar, der Italiener ums Eck, der Zug zwischen Salzburg und Wien – zu jeder Tages- und Nachtzeit, dort wo ich dusche, "my home is my castle" und "home sweet home", unter der Eiche die genauso alt ist wie ich, wo ich meine Wäsche wasche, an der Bushaltestelle wo wir uns das erste Mal küssten, wo mich das Taxi um halb vier Uhr morgens absetzt und wie durch ein Wunder einer der vielen Schlüssel ins Türschloss passt, wo mich Liebe erwartet und das Gefühl Willkommen zu sein, im Garten, der Geruch meiner Wäsche, wo ich mein Notebook aufklappe, wohin Du Briefe schickst, wo ich am liebsten aufwache, wo ich mich zurücklehne und abschalten kann, von wo Du mich immer abholst und wo Du mich hin und wieder besuchst, wo ich die Fernbedienung suche, wo meine Kindheit in Kisten lagert und die meiner Geschwister gleich daneben, wonach ich Heimweh habe und mich – nur aus der Ferne – sehne, wo ich gerne immer wieder zurückkomme und oft genug ebenso gerne wieder wegfahre.
Mein zuhause ist da, wo ich bin.
„Ich komme aus Salzburg und lebe seit einem halben Jahr in Wien. Und Du?“, antworte ich der Einfachheit halber.

Sonntag, 5. April 2009

Starlet

Mit einem banalen "Ist der Platz hier noch frei?" bist Du in mein Leben gekracht. Füllst es seither vollends aus. Bist die Sonne, um die mein Universum kreist. Angst mich darin zu verlieren habe ich nicht. Denn sollte Dein Stern auch einmal verlühen, so bleibt mir mit Deiner Sternschnuppe immer noch ein Wunsch.

Mittwoch, 1. April 2009

close.to.me but worlds.apart

Nähe - was ist das schon. Was heißt das? Du liegst neben mir, ganz ruhig. Ich höre Deinen Atem. Würde ich mich umdrehen, würde ich ihn sogar spüren. Kannst Du auch nicht schlafen? Sind es auch die Gedanken, die so einen Krach machen im Kopf, die Dich wach halten?
Du hast es nie verstanden. Verstehst Du mich jetzt?
Waren wir uns jemals nahe? Und wenn ja, wann ging das verloren? Und warum? Zwischen uns liegen Ozeane, ganze Welten. Es ist spät. Zu spät für uns. Du solltest jetzt besser gehen. Einsam fühlen kann ich mich auch alleine.

Dienstag, 31. März 2009

Sorgenpüppchen streikt

Hab letzte Nacht mein Sorgenpüppchen überfordert. Hab es überladen mit meinen Gedanken, Ängsten, Wünschen. Zuerst hörte es sich alles geduldig an. Ich jammerte, ich klagte an, verfiel in Selbstmitleid. Dann riss ihm der Geduldsfaden, es hüpfte vom Kopfpolster, nicht ohne mir vorher ins Gesicht zu schreien: „Behalt den Sch*** für Dich! Ich mags nicht mehr hören!“ Sprachs und machte sich aus dem Staub. Und mit ihm meine Sorgen ; )

Freitag, 27. März 2009

Aua

Bei einer Sportverletzung heißt es: Zähne zusammenbeißen, weitermachen! Bei Kopfweh schmeiß ich zwei Aspirin ein und in 20 Minuten ist der Spuk vorbei. Aber was hilft bei Herzschmerz? Dieser Schmerz ganz tief im Inneren, so als würde mein ganzes Ich nur noch aus dieser einzigen Sehnsucht bestehen. Der Sehnsucht nach Dir.

Da musst Du durch. Das steckst Du weg. Danke, alles ausprobiert, wenig erfolgreich.

Und wenn ich hier gar nicht durch will, nichts wegstecken möchte – sondern lediglich im Selbstmitleid aufgehen? Nur heute. Morgen, da kämpfe ich wieder, versprochen.

Mittwoch, 25. März 2009

Realitätsverweigerung

Ich soll mich da nicht in etwas verrennen. Ich soll nicht überreagieren. Das bilde ich mir ein. Ich soll nicht schon wieder damit anfangen. Das nervt. Da ist nichts, alles ok – habe ich gehofft, dass Du sagst, ganz selbstverständlich, und mich in den Arm nimmst. So wie sonst.
Stattdessen sagst Du: Ja, stimmt. Bleibst völlig ruhig, um nicht zu sagen seltsam kalt. Findest selbst keine Erklärung. Mein schlechtes Gefühl, diese Zweifel, die Verunsicherung, eine Vorahnung – ich habe mich nicht getäuscht. Ich wünschte ich hätte falsch gelegen. Ich wünschte ich hätte nie gefragt.
Und in diesem Moment ändert sich – alles.

Dienstag, 24. März 2009

„vorname nachname“ search!

173 Nennungen in Google, ein Facebook-Profil und eines auf Xing, auf sieben Fotos markiert, offenbar an zahlreichen internationalen Marketingprojekten mitgearbeitet, zwei Email-Adressen und eine Telefonnummer (bestimmt die richtige ; ) Mitglied beim Laufsportclub und Vereinskassier beim Gospelchor, Aquarellausstellung 2003 gemeinsam mit einem gewissen Manuel Sorreno, Diplomarbeit zum Thema Event und Promotion als Marketinginstrument, sämtliche Einträge im Corporate Blog unter einem wenig originellen Nickname.
Und jetzt mach bloß nicht den Fehler zu denken, dass Du mich kennst!

Montag, 23. März 2009

timemachine

Könntest Du die Zeit anhalten – für einen einzigen Moment in Deinem Leben, wann würdest Du diese Möglichkeit nutzen?
Könntest Du in die Zukunft schauen – einen Blick auf einen Moment Deines zukünftigen Lebens werfen, wann sollte dies sein?
Könntest Du an einen Punkt in der Vergangenheit reisen – welche Entscheidung würdest Du rückgängig machen, welche Begegnungen würdest Du lieber vergessen und welche nachholen, welche Fehler würdest Du justament wieder machen und welche Erfahrungen hättest Du Dir lieber erspart, welche Enttäuschungen haben Dich geprägt und wie viele Verletzungen hast du denen, die Dich lieben, zugefügt?
Welchen Preis wärst Du bereit zu zahlen, für einen Neubeginn und mit wem möchtest Du ihn teilen? Was wärst Du bereit zu geben, um Deine Geschichte zu verändern?
Hör verdammt noch mal auf, über diesen Schwachsinn hier nachzudenken und lebe: jetzt!

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